Datenerhebung Epilepsie


Informationen aus dem Heft 203 | Dezember 2020


Liebe Vereinsmitglieder, liebe Pudelpointerfreunde,

 

der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, den Berichten an Epilepsie erkrankten Hunden absolute Aufmerksamkeit zu widmen und mögliche Ursachen zu ergründen. In diesem Zusammenhang wurde ein Fragebogen nach wissenschaftlichen Methoden entwickelt, der dazu dienen soll, vertraulich Daten zu erheben, um eine objektive Beurteilung zu ermöglichen und weitere Schritte entsprechend in die Wege leiten zu können.

 

Epileptische Anfälle und Epilepsie stellen eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen dar. Es ist davon auszugehen, dass je nach Region in etwa 0,5 bis 1% der in der Kleintierpraxis vorgestellten Hunden an Epilepsie unbekannter Ursache erkrankt sind. Das bedeutet also auf 200 Hunde kommen etwa 1-2 Patienten. Hinzu gesellen sich weitere Patienten, denen eine Ursache zugrunde liegt.

 

Man spricht von Epilepsie, wenn mindestens zwei oder mehr epileptische Anfälle, ohne einen bestimmten Auslöser, mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 24 Stunden aufgetreten sind. Unterschieden wird mithilfe adäquater Diagnostik zwischen "Idiopathischer Epilepsie" und "struktureller Epilepsie", aber auch "reaktive Anfälle" können der Epilepsie gegenüber abgegrenzt werden.

 

Die Idiopathische Epilepsie stellt die häufigste Form Epileptiker dar, ist aber weiterhin eine Ausschlussdiagnose.  Sie wird unterteilt in

  • "Idiopathische Epilepsie mit bewiesenem genetischen Hintergrund" und
  • "Idiopathische Epilepsie mit vermutetem genetischen Hintergrund" sowie
  • "Idiopathische Epilepsie unbekannter Ursache"

Echte epileptische Anfälle sind in der Regel durch präiktale Symptome (Unruhe, Aggression), beeinträchtigtes Bewusstsein, autonome  Symptome sowie tonisch-klonische Krämpfe im Verlauf des Anfalls und postiktale Symptome (Verwirrung, Blindheit, Ataxie) gekennzeichnet.

 

Das Alter beim ersten Anfall als auch der Verlauf der Anfallserkrankung ermöglichen schnell die Einschätzung, ob es sich um eine strukturellen Epilepsie handeln kann.

Anfälle bei sehr jungen Tieren ( < 6 Monate bis 1 Jahr) sprechen eher für angeborene Anomalien oder degenerative Speicherkrankheiten, auch treten Enzephalitiden bei jüngeren Patienten auf. Ist das Tier älter, kommen unter anderem Neoplasien oder vaskuläre Erkrankungen in Betracht. Das Alter beim ersten Anfall liegt bei der idiopathischen Epilepsie in der Regel zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 6. Lebensjahr.

 

Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig, die Daten werden abolut vertraulich behandelt; die Datenanalyse wird entsprechend nach Auswertung dargelegt. Wir stehen zur Zeit im Gespräch mit einem führenden europäischen Gen-Labor, welches uns zunächst ans Herz gelegt hat, anhand einer solchen Umfrage zu prüfen, ob eine Häufung von Fällen in der Rasse Pudelpointer überhaupt existiert und wenn ja, ob anhand der Auswertung eine familiäre Häfung zu erkennen ist. Erst dann sind Genanalysen sinnvoll und richtig.

Daher ist es wichtig so viele Daten als möglich zu bekommen. Auch von evt. bereits verstorbenen Tieren, wenn entsprechende Untersuchungs-ergebnisse noch vorliegen.

 

Der Verein dankt für Ihre Mithilfe

 

Der Fragebogen steht ihnen rechst als Download zu Verfügung oder kann

per Anfrage an dr.bornack@vet-kempen.de geordert werden.

Der ausgefüllte Fragebogen geht dann entsprechend an dr.bornack@vet-kempen.de oder per Post an

 

Dr. Brigitte Bornack

Kleintierpraxis am Concordienplatz

Concordienplatz 11a

47906 Kempen

Download
Fragebogen Epilepsie PP(1).pdf
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